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Matchvorschau: Pflichtaufgabe für den KFC Uerdingen im Niederrheinpokal gegen Bergisch Born

  • Max Ebest
  • 8. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Nach der enttäuschenden Pokalsaison im Vorjahr – als man als Regionalligist zuhause im Elfmeterschießen gegen den späteren Oberliga-Absteiger TVD Velbert bereits in Runde zwei die Segel streichen musste – steht der KFC Uerdingen im diesjährigen Niederrheinpokal in Runde 1 vor einer klaren Pflichtaufgabe. In dieser Matchvorschau findest du alles, was du zum Spiel gegen den Landesligisten SSV Bergisch Born in der Grotenburg wissen musst!

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Vereinsvorstellung: Das ist der SSV Bergisch Born Der SSV Bergisch Born ist ein 1931 gegründeter Landesligist aus dem Südosten von Remscheid. Der Verein spielt derzeit in seiner zweiten Saison in der Landesliga, nachdem er zuvor von 2018 bis 2024 in der Bezirksliga aktiv war. Davor war der SSV hauptsächlich in den Kreisligen vertreten. In der vergangenen Saison erreichte Bergisch Born mit einem 10. Platz das gesicherte Mittelfeld der Landesliga. In der letzten Saison spielte der SSV Bergisch Born ebenfalls im Niederrheinpokal, wo sie in der 1. Runde gegen Fischeln mit 1:2 verloren.

Damit ist der SSV ein klassischer Amateurverein, der seinen Fokus insbesondere auf die Jugendarbeit und die allgemeine Gemeinnützigkeit legt. Viel mehr lässt sich zur Vergangeheit aufgrund kaum vorhandener historischer Informationen nicht sagen. „Aus dem Uerdinger Archiv“ – Gab es das Duell schon mal? Es sind keine dokumentierten Aufeinandertreffen zwischen dem KFC Uerdingen und Bergisch Born bekannt – weder in Liga-, Pokal- oder Testspielen.

Das spricht dafür, dass die Partie am Sonntag in der Grotenburg aller Wahrscheinlichkeit nach die erste offizielle Begegnung zwischen dem KFC Uerdingen und Bergisch Born überhaupt ist. Und das ist bei der Amateurvergangenheit des Gegners auch nicht verwunderlich.

Jugend statt Erfahrung - Der Kader von Bergisch Born in der Kurzanalyse Mit dem SSV Bergisch Born kommt eine relativ junge Landesligamannschaft in die Grotenburg. Mit einem Altersschnitt von 23,4 Jahren sind beide Teams in dieser Hinsicht auf Augenhöhe. Der Fokus auf jüngere Spieler ist allerdings die einzige nennenswerte Gemeinsamkeit beider Vereine.


Denn qualitativ sieht die Lage deutlich anders aus: Nur sehr wenige Spieler von Bergisch Born konnten in der Vergangenheit überhaupt Oberligaerfahrung sammeln. Zudem gibt es im Kader kaum Akteure mit mehr als 50 Einsätzen in der Landesliga. Das unterstreicht, dass die Mannschaft größtenteils aus jungen, noch unerfahrenen Spielern besteht – viele davon stammen aus kleineren Jugendabteilungen der Region und haben über diesen Weg zum SSV gefunden. Ergänzt wird der Kader durch einige Eigengewächse sowie Spieler, die in der Jugend bereits für Bergisch Born aktiv waren.


Insgesamt haben nur sechs Spieler im Aufgebot das 26. Lebensjahr erreicht. Von diesen wiederum können lediglich vier auf über 50 Einsätze in der Landesliga zurückblicken. Herausragend ist hier der erfahrene Innenverteidiger Frederik Streit, der insgesamt auf fast 150 Landesligaspiele kommt. Dazu kommen Abwehrkollege Alexander Kelm mit 73 Landesligapartien sowie Neuzugang Maikel Klein, der fast 90 Einsätze in der Landesliga vorweisen kann.


Weitere wichtige Spieler sind die Neuzugänge Germano Bonanno (Stürmer, 85 Landesligaeinsätze, 25 Tore), Muhammet Fatih-Ödemis (Defensives Mittelfeld, 52 Landesligaeinsätze) und Furkan Kücuktireli (ebenfalls Defensives Mittelfeld, 74 Landesligaeinsätze), der zudem als einziger Spieler im Kader nennenswerte Oberligaerfahrung mitbringt.


Alles in allem handelt es sich um einen typischen Landesligakader mit einigen jungen Talenten und relativ wenigen erfahrenen Spielern im besten Fußballeralter. Qualitativ ist die Mannschaft jedoch deutlich schwächer einzuschätzen als der Kader des KFC – was angesichts der strukturellen Unterschiede beider Vereine kaum überrascht.

Darauf muss sich der KFC Uerdingen am Sonntag einstellen: Rein qualitativ betrachtet sollte die Sache eigentlich ziemlich klar sein. Zwar sind Landesligisten grundsätzlich nicht zu unterschätzen, doch schätze ich beispielsweise den Testspielgegner Wacker Obercastrop als stärker ein. Hinzu kommen die insgesamt soliden Auftritte des KFC in den Vorbereitungsspielen gegen ambitionierte Oberligisten.

Ein Blick auf die Testspielbilanz von Bergisch Born hingegen lässt eher Steigerungsbedarf erkennen. Die letzten beiden Partien gegen Bezirksligisten gingen jeweils mit zwei Toren Unterschied verloren. Zudem trat man in der gesamten Vorbereitung ausschließlich gegen Teams aus der Bezirks- und Kreisliga an – und das, wie erwähnt, nicht immer sonderlich überzeugend.

Doch es gibt einen Faktor, der dieses Spiel auf dem Papier eben nicht zur klaren Sache werden lässt: Es ist ein Pokalspiel. Die vergangene Saison hat deutlich gezeigt, wozu Landesligisten im Pokal imstande sein können – ich sage nur Vogelheimer SV. Der Pokal hat halt bekanntermaßen seine eigenen Gesetze. Selbst mit dem Heimvorteil und dem Qualitätsunterschied auf dem Papier kann im Pokal alles passieren. Sollte es Bergisch Born gelingen, den KFC ins Elfmeterschießen zu zwingen, dann könnte der Heimweg ganz schnell zu einer Fluchfahrt werden – historisch betrachtet ist dies ja nicht unbedingt die Paradedisziplin des KFC.

Ein klarer Vorteil für den KFC Uerdingen ist jedoch, dass man sich nicht mit einer erfahrenen und körperlich robusten Landesligatruppe messen muss, sondern – wie bereits in der Kaderanalyse erwähnt – auf eine ebenfalls jüngere Mannschaft trifft. Gegen eine reifere, abgeklärtere Landesligatruppe hätte das Pokalspiel eine ganz andere Intensität nochmal bekommen.

Vom Spielverlauf her ist zu erwarten, dass der KFC viel Ballbesitz und Spielkontrolle haben wird, während sich Bergisch Born eher auf eine kompakte Defensive und Konterchancen konzentrieren dürfte. Entscheidend wird sein, ob es dem KFC gelingt, das gegnerische Abwehrbollwerk zu knacken und die sich bietenden Chancen konsequent zu nutzen. Gleichzeitig muss man in der Defensive konzentriert bleiben und insbesondere die kleinen Fehler im Spielaufbau abstellen, die in der Vorbereitung noch mehrfach zu sehen waren. Fazit und Prognose Alles in allem geht der KFC Uerdingen als klarer Favorit in die Partie und darf sich zudem über das getauschte Heimrecht freuen. Auch wenn es durchaus leichtere Lose gegeben hätte, ist die Aufgabe dennoch mehr als machbar. Allerdings sollte der KFC das Spiel nicht mit einem „Jugend forscht“-Aufgebot auf die leichte Schulter nehmen.

Ich vertraue dem Kader und den gezeigten Leistungen in der Vorbereitung und tippe auf ein 4:0. Zwar wird die Kulisse für einige junge KFC-Spieler noch Neuland sein, doch dasselbe gilt auch für den Gegner – auch wenn dieses Spiel für die Gäste vermutlich ein Highlight ihrer Hobbykarriere darstellen wird und somit der Einsatz der Gästespieler sichtbar sein wird.


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