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Generalprobe in der Grotenburg: Die Matchvorschau zum Spiel des KFC Uerdingen gegen TuS Ennepetal

  • Max Ebest
  • 2. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Aug.

Endlich wieder Fußball in der Grotenburg! Am Sonntag bestreitet der KFC Uerdingen sein vorletztes Spiel der Vorbereitung gegen den Oberligisten TuS Ennepetal. Für die Anhänger bietet sich damit die erste Chance, das neu zusammengestellte Team in der heimischen Grotenburg zu sehen. Alle wichtigen Informationen zum Spiel gibt es hier.

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Vereinsvorstellung: Das ist der TuS Ennepetal Der Verein TuS Ennepetal ist ein Traditionsverein aus Ennepetal (Ennepe-Ruhr-Kreis) und wurde im Jahr 1911 gegründet. Seit dem Aufstieg im Jahr 2012 spielt der Verein ununterbrochen in der Oberliga Westfalen. Damit zählen die Blau-Weißen zu den dienstältesten Vereinen der Liga und verfügen zudem über den alterstechnisch erfahrensten Kader. Als bislang größter Erfolg gilt der 8. Platz in der abgebrochenen Saison 2019/20. In den darauffolgenden Jahren kämpfte der Verein jedoch stets gegen den Abstieg und belegte dreimal den 16. Tabellenplatz. Auch in der Spielzeit 2024/25 landete Ennepetal nach hartem Kampf auf Rang 16 und rettete sich mal wieder über den letzten Rettungsanker.

Ein Blick in die Vereinsgeschichte zeigt jedoch auch eine ziemlich erfolgreiche Zeit auf. Unter dem damaligen Namen Turn- und Sportverein Milspe, spielte der Klub von 1946 bis 1949 in der damals erstklassigen Landesliga Westfalen unter anderem gegen Schalke 04, Westfalia Herne und VfL Bochum. In dieser Phase gab es einige sportliche Höhepunkte, darunter die Heimspiele gegen Schalke sowie ein Testspiel gegen den damaligen deutschen Meister 1. FC Nürnberg im Jahre 1948, welche jeweils über 10.000 Zuschauer ins Stadion lockten. Kurios: Für das Freundschaftsspiel erhielten die Nürnberger damals 15 Waggons Kohle sowie für jeden Spieler ein Waffeleisen und einen Trainingsanzug.

Nach 1949 ging es sportlich zurück in den Amateurfußball, da sich der Verein aus finanziellen Gründen gegen die Einführung des Vertragsfußballs entschied. In den folgenden Jahren kam es zunächst zur Umbenennung in den heutigen Namen TuS Ennepetal, anschließend pendelte der Verein lange zwischen den Kreisklassen und Bezirksliga rum. Erst ab den 2000er-Jahren gelang die Rückkehr in die höchsten Amateurligen – bis hin zur heutigen Oberligazeit. „Aus dem Uerdinger Archiv“ – Gab es das Duell schon mal? Es sind keine dokumentierten Aufeinandertreffen zwischen dem KFC Uerdingen und TuS Ennepetal bekannt – weder in Liga-, Pokal- oder Testspielen.

Das spricht dafür, dass die Partie am Sonntag in der Grotenburg aller Wahrscheinlichkeit nach die erste offizielle Begegnung zwischen KFC Uerdingen und TuS Ennepetal überhaupt ist (wenn dies nicht so ist, gerne melden).

Routiniert und eingespielt: Ennepetals Mannschaft in der Kurzanalyse Mit dem TuS Ennepetal kommt der auf dem Papier erfahrenste Kader der Oberliga Westfalen (Durchschnittsalter: 26,8 Jahre) in die Grotenburg. Angeführt wird die Mannschaft von Routiniers wie Torhüter Marvin Weusthoff, der bereits über 300 Spiele in der Oberliga Westfalen für Ennepetal absolviert hat, sowie den erfahrenen Neuzugängen Kevin Hagemann (270 Regionalliga-Einsätze) und Arda Nebi (240 Oberliga- und 100 Regionalliga-Einsätze). Und das sind längst nicht alle erfahrenen Routiniers.

Auffällig ist vor allem, dass im Kader der ersten Mannschaft deutlich weniger U23-Spieler gemeldet sind als Ü23-Akteure. Alleine acht Spieler sind über 30 Jahre alt, und mehr als die Hälfte des Teams ist älter als 23 – also fast das komplette Gegenteil zum Kader des KFC.


Neben Torwart und Vereinsikone Weusthoff sind auch die restlichen Verteidigerpositionen mit reichlich Erfahrung besetzt. So steht neben Innenverteidiger Sebastian Lötters auch drei weitere Abwehrspieler mit jeweils fast 100 Oberliga-Einsätzen und einem Alter über 25 Jahren zur Verfügung.

Im defensiven Mittelfeld ragt auf dem Papier Robin Gallus heraus: Mit 33 Jahren und 350 Oberliga-Spielen (die meisten davon für Ennepetal) zählt er zu den erfahrensten Spielern des Teams und ist definitiv eine zentrale Stütze des Kaders. Im zentralen Mittelfeld hingegen scheint eine mögliche Schwachstelle zu liegen. Hier stechen als potenzielle Stammkräfte lediglich die Antwi-Adjei-Brüder hervor, wobei nur der ältere, Christian, auf über 100 Oberliga-Einsätze kommt. Für die Rotation stehen auf dem Papier fast ausschließlich unerfahrene Nachwuchsspieler aus NLZ-Teams bereit, weshalb die 8er-Position als potenzielles Problemfeld in Sachen Erfahrung und Qualität festgemacht werden kann.

Offensiv präsentiert sich Ennepetal dagegen deutlich stärker. Mit David Vaitkevicius konnte der letztjährige Top-Torschütze des Kaders gehalten werden. Für die Außenbahnen wurde zudem hochkarätige Verstärkung verpflichtet – unter anderem die bereits genannten Spieler Hagemann und Nebi. Im Sturmzentrum steht mit Julian Kray ein weiterer erfahrener Angreifer mit 130 Oberliga-Einsätzen bereit.

Darauf muss sich der KFC Uerdingen am Sonntag einstellen: Nach dem 4:1-Erfolg des KFC in Castrop-Rauxel wartet nur wenige Tage später der nächste robuste Gegner mit einem ebenfalls deutlich erfahreneren Kader. Für vorallem die jungen Spieler des KFC dürfte diese Partie ein weiterer Härtetest werden, bei dem sie sich mit gestandenen und abgehärteten Routiniers messen können.

Zwar sind einige Akteure des TuS Ennepetal inzwischen weit über ihren sportlichen Zenit hinaus, doch der Erfahrungsfaktor sollte keinesfalls unterschätzt werden. Gerade die Kombination aus der Grotenburg-Kulisse und dem teils erstem richtigem Fansupport ist für einige Spieler des aktuellen KFC-Kaders Neuland – und könnte einem Gegner mit viel Erfahrung durchaus auch in die Karten spielen.

Rein spielerisch liegen die Vorteile beim KFC, zumal die Mannschaft bisher zudem eine starke Vorbereitung absolviert hat. Die große Frage wird sein, ob die Mannschaft diese Leistung auch in einem vergleichsweise sehr großem Stadion vor vermutlich rund 1.000 Zuschauern abrufen kann.

Vor allem defensiv dürfte der KFC gefordert werden, denn die größten Stärken des TuS Ennepetal liegen in der Offensive, wo der Klub in Sachen Erfahrung und Qualität alles andere als schlecht aufgestellt ist. Allerdings muss sich auch der KFC vorallem auf den Flügeln nicht verstecken und konnte zuletzt unter Beweis stellen, dass auch die eigene Offensive zu den absoluten Kaderstärken zählt. Meine Prognose Ich tippe kurz und knapp auf ein 2:0 für den KFC. Ich glaube, dass die KFC-Spieler trotz teilweise noch fehlender Erfahrung von der Heimkulisse profitieren und sich in einem robust geführten Spiel am Ende durchsetzen werden.



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